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Von der Hofkapelle zum Loh-Orchester

Einen ersten Hinweis auf eine Hofkapelle in der Residenzstadt Sondershausen gibt es im Jahr 1619. Seit dieser Zeit stand ihr der spätere Thomaskantor Tobias Michael vor, in dessen Lebenslauf das Jahr 1619 als Beginn seiner Anstellung in Sondershausen genannt ist. Möglicherweise reichen die Ursprünge des Loh-Orchesters, eines der ältesten Kulturorchester Deutschlands, aber noch weiter zurück. Michael folgten bis heute mehr als 40 weitere leitende Dirigenten.

Kennzeichnend für das Orchester ist seit über 200 Jahren die besondere Nähe zu der Bevölkerung: 1805 etablierte der damalige Fürst Günther Friedrich Carl I. von Schwarzburg-Sondershausen öffentliche, für jeden zugängliche, kostenfreie Konzerte auf dem Loh-Platz, dem westlichen Teil des Schlossparks. Somit gehörten diese Loh-Konzerte zu den ersten standesunabhängigen Konzertangeboten in Deutschland. Der Begriff „Loh“ verweist auf einen Buchen- und Eichenwald, der zur Gewinnung von Gerberlohe genutzt wird. Einen solchen gab es an der genannten Stelle in Sondershausen.

Den Namen „Loh-Orchester“, der von der Spielstätte im fürstlichen Schlosspark abgeleitet wurde und daher nicht auf Musik bezogen ist, erhielt das Ensemble 1919 kurz nach der Abdankung von Fürst Günther Victor als letzter deutscher Monarch im November 1918.

Seit dem Zusammenschluss mit dem Theater Nordhausen im Jahr 1991 gehört es zur Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH und nimmt als Konzertorchester ebenso wie im Musiktheater (darunter auch zu den 2006 ins Leben gerufenen Thüringer Schlossfestspielen Sondershausen) vielfältige Aufgaben wahr. Als einziges Orchester in Nordthüringen ist es dort ein unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Lebens.

 
Kapellmeister der Hofkapelle und der Dirigenten
des Loh-Orchesters Sondershausen
 
 
Tobias Michael 1619–1631
Rudolf Herfurth 1910-1911
Johann Jehnisch 1656-ca. 1658
Carl Corbach 1911–1934
Johann Friedrich Holtzner 1659–ca. 1682
Otto Wartisch 1934-1939
Jeremias Koch 1682–1692
Carl Maria Artz 1940-1945
Elias Christoph Stock 1692-1715 Georg Carl Winkler 1945-1948
Johann Balthasar Freislich 1716-1731
Erich Glückmann 1948-1949
Joh. Simon Hermstedt 1802–1839
Wilhelm Buschkötter 1949–1950
Wilhelm Kirchhoff 1839–1843
Walter Schartner 1950–1951
Louis Huth 1843–1844 Paul Dörrie 1951–1957
Louis Bohnhardt 1844
Armin Pickerodt 1957–1958
Gottfried Herrmann 1844–1852 Paul Diener 1958–1959
Eduard Stein 1852–1864 Gerhart Wiesenhütter 1959–1970
Friedrich Marpurg 1864–1866
Horst Förster 1970–1978
Adolf Blassmann 1867
Karl Heinz Richter 1978–1995
Max Bruch 1867–1870 GMD Anton Kolar 1995–1999
Max Erdmannsdörfer 1871–1880 GMD Peter Stangel 1999–2002
Heinrich Frankenberger 1880
GMD Hiroaki Masuda 2002–2008
August König 1881 GMD Markus L. Frank 2008-2016
Carl Schroeder 1881-1886 GMD Michael Helmrath 2016-2021
Adolf Schulze 1886–1890
 GMD Pavel Baleff seit 2022
Carl Schroeder 1890–1907  
Traugott Ochs 1907–1910