Von der Hofkapelle zum Loh-Orchester
Kennzeichnend für das Orchester ist seit über 200 Jahren die besondere Nähe zu der Bevölkerung: 1805 etablierte der damalige Fürst Günther Friedrich Carl I. von Schwarzburg-Sondershausen öffentliche, für jeden zugängliche, kostenfreie Konzerte auf dem Loh-Platz, dem westlichen Teil des Schlossparks. Somit gehörten diese Loh-Konzerte zu den ersten standesunabhängigen Konzertangeboten in Deutschland. Der Begriff „Loh“ verweist auf einen Buchen- und Eichenwald, der zur Gewinnung von Gerberlohe genutzt wird. Einen solchen gab es an der genannten Stelle in Sondershausen.
Den Namen „Loh-Orchester“, der von der Spielstätte im fürstlichen Schlosspark abgeleitet wurde und daher nicht auf Musik bezogen ist, erhielt das Ensemble 1919 kurz nach der Abdankung von Fürst Günther Victor als letzter deutscher Monarch im November 1918.
Seit dem Zusammenschluss mit dem Theater Nordhausen im Jahr 1991 gehört es zur Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH und nimmt als Konzertorchester ebenso wie im Musiktheater (darunter auch zu den 2006 ins Leben gerufenen Thüringer Schlossfestspielen Sondershausen) vielfältige Aufgaben wahr. Als einziges Orchester in Nordthüringen ist es dort ein unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Lebens.
Kapellmeister der Hofkapelle und der Dirigenten
des Loh-Orchesters Sondershausen
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Tobias Michael 1619–1631 |
Rudolf Herfurth 1910-1911
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Johann Jehnisch 1656-ca. 1658 |
Carl Corbach 1911–1934
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Johann Friedrich Holtzner 1659–ca. 1682 |
Otto Wartisch 1934-1939
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Jeremias Koch 1682–1692 |
Carl Maria Artz 1940-1945
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Elias Christoph Stock 1692-1715 | Georg Carl Winkler 1945-1948 |
Johann Balthasar Freislich 1716-1731 |
Erich Glückmann 1948-1949
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Joh. Simon Hermstedt 1802–1839 |
Wilhelm Buschkötter 1949–1950
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Wilhelm Kirchhoff 1839–1843 |
Walter Schartner 1950–1951
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Louis Huth 1843–1844 | Paul Dörrie 1951–1957 |
Louis Bohnhardt 1844 |
Armin Pickerodt 1957–1958
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Gottfried Herrmann 1844–1852 | Paul Diener 1958–1959 |
Eduard Stein 1852–1864 | Gerhart Wiesenhütter 1959–1970 |
Friedrich Marpurg 1864–1866 |
Horst Förster 1970–1978
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Adolf Blassmann 1867 |
Karl Heinz Richter 1978–1995
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Max Bruch 1867–1870 | GMD Anton Kolar 1995–1999 |
Max Erdmannsdörfer 1871–1880 | GMD Peter Stangel 1999–2002 |
Heinrich Frankenberger 1880 |
GMD Hiroaki Masuda 2002–2008
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August König 1881 | GMD Markus L. Frank 2008-2016 |
Carl Schroeder 1881-1886 | GMD Michael Helmrath 2016-2021 |
Adolf Schulze 1886–1890 |
GMD Pavel Baleff seit 2022
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Carl Schroeder 1890–1907 | |
Traugott Ochs 1907–1910 |